Bevor man, z.B. mit Hilfe einer drehbaren Sternkarte, Sternbilder aufsucht, sollte man sich zunächst grob orientieren und die vier Himmelsrichtungen bestimmen.

Die Nordrichtung läßt sich sehr einfach mit Hilfe des Sternbilds Großer Wagen festlegen, das in unseren Breiten das ganze Jahr über dem Nordhorizont steht. Die Position des Sternbilds verändert sich zwar im Laufe des Jahres, es geht jedoch nie unter. Es gehört zu den sogenannten Zirkumpolar-Sternbildern.

Verlängert man (wie in der Abbildung gezeigt) die Strecke zwischen den hinteren beiden Kastensternen in Gedanken 5mal, so gelangt man zum Polarstern. Dieser Stern befindet sich in unmittelbarer Nähe des nördlichen Himmelspols, also dem Punkt, um den sich der Sternenhimmel (durch die Rotation der Erde) scheinbar dreht.

Zieht man nun eine Linie vom Polarstern senkrecht hinunter zum Horizont, erhält man die exakte Nordrichtung. Schaut man nach Norden, dann befindet sich Süden im Rücken, Osten rechts und Westen links vom Beobachter.

Im sogenannten "azimutalen" oder "horizontbezogenen" System stellt man sich den Himmel als Halbkugel über dem Beobachter vor. Die Himmelsobjekte gehen dabei in unseren Breiten im Osten auf, erreichen im Süden ihre höchste Position über dem Horizont (Kulmination) und gehen schließlich im Westen unter. Der Punkt senkrecht über dem Beobachter ist der Zenit.

Die Höhe eines Himmelsobjekts über dem Horizont wird in Grad gemessen. Am Horizont beträgt diese 0 und im Zenit 90 Grad.

Die Himmelsrichtung, in der das Objekt zu sehen ist (Azimut genannt), wird ebenfalls in Grad gemessen. Man zählt dabei ausgehend von 0 Grad (Norden) über 90 Grad (Osten), 180 Grad (Süden), 270 Grad (Westen) bis 360 Grad (Norden).

Mit den Koordinaten "Höhe" und "Azimut" lassen sich somit Positionen beliebiger Himmelsobjekte (immer bezogen auf den lokalen Horizont) bestimmen. Beispiel: "Das Sternbild XYZ befindet sich 35 Grad über dem Südosthorizont (Azimut: 135 Grad)".